Krypto-Token stellen keine Gefahr für die Finanzstabilität dar
Krypto-Token stellen keine Gefahr für die Finanzstabilität Deutschlands dar. Dies geht aus der fünften Analyse an den Deutschen Bundestag zur Finanzstabilität in Deutschland hervor, welche am 27. Juni vom Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) vorgelegt wurde. Bislang haben weder deutsche Banken, noch Fonds oder Versicherer nennenswerte Summen in Kryptowährung investiert. Aus diesem Grund sind Bitcoin & Co. dem Urteil des Ausschusses noch zu unbedeutend.
Anfang 2013 wurde der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) als zentrales Gremium ins Leben gerufen und hat zur Aufgabe, das deutsche Finanzsystem zu überwachen. Viermal im Jahr erstellt der Ausschuss Berichte und beschreibt den aktuellen Stand der finanziellen Mittel und eventuelle Risiken, Warnungen und auch Empfehlungen. Weil seit Mitte 2017 verstärkte staatliche Regulierung von Kryptowährungen gefordert wird, was in der stark gestiegenen Marktkapitalisierung begründet liegt, setzte sich der AFS mit der Bedeutung von Kryptowährungen für die Finanzstabilität Deutschlands auseinander.
Nicht als Währung, sondern als Krypto-Token definiert
Laut AFS sind Kryptowährungen als Spekulationsobjekte anzusehen und werden nicht als Währungen bezeichnet, sondern als Krypto-Token definiert. Krypto-Token dienen anders als Geld nicht als Zahlungsmittel im Alltag, als Recheneinheit sowie als Wertaufbewahrungsmittel. Denn dafür fehlt ihnen die Akzeptanz der Öffentlichkeit. Außerdem sind die Kosten der Transaktionen hoch. Ein weiterer Grund ist der stark schwankende Kurs.
In der Tat werden vereinzelt Kryptowährungen bereits als Zahlungsmittel akzeptiert. Beispielsweise ist dies in Südkorea und Slowenien der Fall, wo man mit Bitcoins in Einkaufszentren bezahlen kann. Jedoch sind wir von einer großen Krypto-Akzeptanz und -Adaption noch viele Schritte entfernt.
Stabilitätsrisiken bezüglich Bitcoin
Der AFS betont, dass insbesondere Bitcoin betreffend Stabilitätsrisiken entstehen könnten. Außerdem bestehe ein zusätzliches Risiko von Cyberangriffen, die den Zugriff auf angelegte Kryptowährungen unmöglich machen können und in diesem Fall Rechtsansprüche nicht durchgesetzt werden können. Der AFS schätzt das Marktsegment von digitalen Währungen generell als klein ein. Aufgrund der hohen Wachstumsraten der Krypto-Token will die Behörde die weitere Entwicklung beobachten. Eine Regulierung ist in nächster Zeit jedoch nicht geplant.
Dass von virtuellen Währungen keine Gefahr für die Finanzstabilität der Wirtschaftszone ausgeht, darüber sind sich deutsche Politiker einig. Der Bundestag schrieb Mitte Juni in seiner Antwort auf die Anfrage der AfD, dass virtuelle Währungen keine bedeutende Rolle in der Finanzwirtschaft spielen. Der Umfang der Transaktionen sei in einem sehr geringen Umfang im Vergleich zu dem Umfang des weltweiten Finanzsystems.