Blockchain-Technologie gegen Steuerverbrechen in Thailand
Die thailändische Regierung zieht in Erwägung, Steuerverbrechen mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie zu bekämpfen, indem gefälschte Steuerrückforderungen verhindert werden. Die Verifizierung von Mehrwertsteuer-Rückforderungen soll Blockchain-basiert stattfinden. Künstliche Intelligenz und Big Data sollen zur Erkennung von Strukturen im Steuerbetrug ebenfalls eingesetzt werden laut Ekniti Nitithanprapas, dem Finanzamt-Chef.
Da Thailands Blockchain-Politik umsichtig, aber vor allem auch fortschrittlich ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass solch ein System in die Realität umgesetzt wird. In der thailändischen Finanzindustrie hat die Blockchain bereits ihren Platz gefunden. Bereits im August investierte die Zentralbank Thailands in den Krypto-Sektor und will die Entwicklung einer eigenen Digitalwährung bis zum ersten Quartal 2019 abgeschlossen haben.
Nationale Kryptowährung im Jahr 2019
An diesem Projekt sind acht nationale Geschäftsbanken beteiligt. Ziel ist es, die technologische Bereitschaft des thailändischen Finanzsektors zur Einführung neuer Finanz-Technologien zu erhöhen, um die betriebliche Effizienz zu optimieren.
Die Zentralbank Thailands ist sich dem technologischen Wandel bewusst, der große Auswirkungen auf die Finanzdienstleistungen haben wird. Indem ein Ökosystem geschaffen wird, dass innerhalb der Technologie ein kollaboratives Lernen fördert, ist für eine digitale Zukunft des Finanzsektors Thailands ein wichtiger Motor. Das Projekt „Inthanon“ soll mit seinen Ergebnissen und Erkenntnissen zur Gestaltung der zukünftigen Finanzmarktstruktur Thailands beitragen. Das Projekt soll nach eigenen Aussagen der thailändischen Zentralbank im Einklang mit ähnlichen Projekten aus beispielsweise Hongkong, Singapur und Kanada stehen.
Thailand zeigt sich fortschrittlich
Was Geldwäsche betrifft, geht Thailand auch in diesem Bereich innovativ vor und verzichtet auch Verbote und Regulierungen. Die Krypto-Polizei soll in Zukunft für konfiszierte Währungen ein digitales Wallet verfügen.
Steuerhinterziehung mittels Distributed-Ledger-Technology zu bekämpfen wurde bereits in China getestet. Der Web-Konzern Tencent wurde in Shenzhen von der Stadtverwaltung beauftragt, eine „Intelligent Tax“, also eine intelligente Steuer, zu entwickeln. Mit dieser soll es möglich sein, Steuerbetrug zu erkennen. Außerdem plant man, durch die Einführung digitaler Bezahlt-Technologien Zahlungsprozesse transparenter zu gestalten.
Wenn Thailand seine Gesetze weiterhin so freundlich gegenüber Kryptowährungen gestaltet und einen kontrollierten, aber offenen Zwischenweg verfolgt, profitiert der Staat einerseits von der Blockchain-Technologie und passt andererseits seine Sicherheitsstrukturen auf eine offensive Art und Weise an.
Auch in Deutschland will man Steuerhinterziehung mithilfe der Blockchain-Technologie bekämpfen. Christian Harte, parlamentarischer Staatssekretär des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist der Auffassung, dass durch die Implementierung der Blockchain-Technologie Steueranteile nachvollziehbar gemacht werden können. Aus Angaben des Bundesfinanzministeriums geht hervor, dass bis 2012 ca. 4,4 Mrd. Euro gewaschen wurden, weil die Steuergesetzgebung Deutschlands Lücken aufweist.