Japan: Internationale Vorschriften für Kryptowährungen im Gespräch
Japan, ganz oben auf der Liste der führenden Volkswirtschaften, direkt nach den USA stehend, wird voraussichtlich mit der internationalen Finanzbehörde Financial Action Task Force (FATF) zusammenarbeiten, um einheitliche Vorschriften für Kryptowährungen festzulegen. Dies soll in den kommenden Monaten geschehen.
Die zunehmende Nutzung von auf Privatsphäre basierender Kryptowährungen wie Dash, Monero und Zcash durch Kriminelle, zunehmenden Fällen von Hackerangriffen, Know Your Customer (KYC)-Problemen und Sicherheitsverletzungen, motivierte die japanische Financial Services Agency (FSA), die führenden Volkswirtschaften der G20 zu ermutigen, eine einheitlich geltende Politik für Investoren und Krypto-Börsen einzuführen.
Kriminelle Aktivitäten mit Dash, Monero und Zcash
Yakuza, die japanischen kriminellen Organisationen, welche bereits tief verwurzelt in der japanischen Geschichte seit 1600 neben der japanischen Regierung und der Polizei bestehen, nutzen anonyme Kryptowährungen für Geldwäsche. Geld, das durch illegale Drogengeschäfte generiert wurde, würde mit Dash, Monero und Zcash gewaschen, berichtete Japans älteste und einflussreichste Zeitung Mainichi Shimbun.
Innerhalb der Yakuza wurden seit dem Jahr 2016 mehr als 29,85 Milliarden Yen von ca. 273 Millionen US-Dollar gewaschen, indem Transaktionen an Krypto-Börsen getätigt wurden. Dies ergab eine verdeckte Untersuchung von der japanischen Zeitung. Ein Sprecher der FSA erklärte darauf, dass ein großer Bedarf einer ernsthaften Diskussion darüber bestehe, ob eine registrierte Krypto-Börse solche Gelder nutzen dürfe. Die drei anonymen Währungen würden analog mit dem Begriff Kriminalität stehen. Sobald jemand etwas Illegales mache, nutze er einer der drei genannten Kryptowährungen.
Die japanische Regierung sei alleine sehr beschränkt, wenn es darum geht, die Nutzung anonymer Währungen durch Verbrecher unmöglich zu machen. Selbst verstärkte Überwachung reiche nicht aus, Geldwäsche zu bekämpfen. Deswegen schlug der Beamte den 20 Industrie- und Schwellenländer und -regionen vor, dass man bei der Umsetzung einheitlicher Vorschriften für digitale Währungen am besten zusammenarbeite.
Einheitliche Regulierung ist möglich
Es wird beabsichtigt, Gespräche über verbindliche Vorschriften für digitale Währungen zu führen, so die Financial Action Task Force (TATF). Es soll sichergestellt werden, dass alle Börsen der führenden Märkte wie Südkorea, Japan, USA und Europa internationalen Vorschriften unterliegen.
Wenn die FATF sich auf eine einheitliche Regelung für Kryptowährungen einigen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass alle 37 betreuten Länder, darunter Frankreich, Deutschland, Kanada, Italien, Japan und Großbritannien, den gleichen Vorschriften erlassen werden.
Nicht nur Japan hat bereits ein Lizenzprogramm für Krypto-Börsen implementiert, auch die Regierung Südkoreas kündigte ihr Vorhaben an, Kryptowährungs-Plattformen ähnlich wie Banken zu regulieren und Plattformen Lizenzen anzubieten, die den lokalen Finanzbestimmungen gleichen.
Steueränderung für Kryptowährungen
Japans Finanzminister fordert zudem eine Steueränderung für Kryptowährungen. Japans stellvertretender Premierminister Taro Aso schlug in der Sitzung des Haushaltsausschusses des Oberhauses vor, dass Transaktionen mit Kryptogeldern über eine separate Steuer auf Selbsteinschätzung besteuert werden sollten und Einkünfte aus Kryptowährungen nicht weiter als sonstiges Einkommen eingeordnet werden sollten. Jedoch äußert er Zweifel der öffentlichen Akzeptanz diesbezüglich.
Momentan liegt der Höchststeuersatz für Transaktionen mit digitalen Währungen bei 55 Prozent, eine Kategorie-Änderung würde einen Steuersatz von nur 20 Prozent bedeuten, also einem ähnlichen Steuersatz wie auf Devisengeschäfte oder Aktien.