Personen mit Programmierkenntnissen manipulieren den Markt zu ihren Gunsten
Bots auf bekannten Krypto-Börsen sollen seit vielen Jahren den Bitcoin-Preis manipulieren. Dies geht aus einem Bericht der New Yorker Generalstaatsanwältin Barbara D. Underwood hervor. In dem Bericht heißt es, dass die Integrität des gesamten Marktes gefährdet sei, wenn eine Börse Manipulationen und anderes missbräuchliches Verhalten toleriert.
Ein Bot ist ein automatisierter Trader, der automatisch kauft und verkauft, für gewöhnlich auf dem kurzfristigen Markt. Bots sind vorprogrammiert und tätigen Käufe und Verkäufe aufgrund bestimmter Auslöser. Der berühmte Black Friday Wall Street Crash aus dem Jahr 1987, bei dem an einem Tag Aktien um 30 Prozent fielen, wurde durch programmierten Handel verursacht. Hierbei handelte es sich um die erste Generation von Bots, die automatisch Aktien verkauften, wenn diese unter einen bestimmten Preis fielen.
Bots können die Krypto-Märkte manipulieren, indem sie den Preis künstlich aufblasen
Heute sind Bots nicht mehr nur auf den Aktienmarkt beschränkt, sondern allgegenwärtig geworden. Damals hatten einige Bots noch etwas Positives an sich, da sie herkömmlichen Käufern und Verkäufern von Aktien Liquidität beschwerten. In der Krypto-Welt sind jedoch Bots nicht alle gleich. Hier versuchen Personen mit Programmierkenntnissen den Markt zu ihren Gunsten zu manipulieren, der sich vor allem eignet, da es viele relativ unerfahrene Investoren gibt und zudem wenig staatliche Regulierung.
Bots können die Krypto-Märkte manipulieren, indem sie den Preis künstlich aufblasen. Dadurch bezahlen neue Krypto-Händler zu viel für ihre Münzen. Indem preisgünstige Münzen koordiniert gekauft werden, wird der Preis aufgepumpt und neue Investoren an Land gezogen. Euphorische Anleger wollen schnell Profit machen und kaufen unwissentlich diese aufgepumpten, manipulierten Münzen – doch es kommen keine neuen Käufer auf den Markt, sodass die Münze wieder schnell an Wert verliert.
Solche Bots bleiben schwer erkennbar
Ohne fortschrittliche Analysewerkzeuge ist es schwer, solche Bots zu erkennen. Wenn es jedenfalls zu plötzlichen steilen Preissenkungen kommt, kann man von Manipulationen ausgehen.
Doch Experten gehen davon aus, dass die Verwendung illegaler Bots an Krypto-Börsen mit der Zeit nachlassen wird, da die Commodities and Futures Trading Commission (CFTC) die Marktmanipulation durch den Einsatz illegaler Software untersucht und bekämpft. Zudem bestraft die US Securities and Exchange Commission (SEC) Börsen, die ohne Lizenzen Wertpapiere ausgeben.
Illegales Bot-Trading und Marktmanipulationen sollen mit der Zeit sogar mehr Bedeutung am Krypto-Markt gewinnen, meint CoinList Mitbegründer Andy Bromberg.
Die Krypto-Börsen werden derzeit immer noch kaum reguliert
In Südkorea und Japan gelten mittlerweile strenge Vorschriften für Krypto-Handelsplattformen. Die meisten dieser Vorschriften beziehen sich hierbei auf Geldwäsche und die Sicherheit. Bis Ende 2018 will Südkoreas Regierung die Krypto-Börsen genauso streng wie regulierte Finanzinstitute überwachen. Aktuell werden die meisten Börsen immer noch kaum reguliert. Auch in Regionen wie den USA, Südkorea und Japan, die als besonders fortschrittlich und Krypto-freundlich gelten.
Der geschäftsführende Gesellschafter des 80 Millionen Dollar Kryptowährungs-Hedgefonds Virgil Capital, Stefan Qin, äußerte, dass er an 12 Börsen legitime Bots nutzt. Jedoch müssen für diese Bots verschiedene Funktionen programmiert werden, damit diese anderen Bots nachgehen können, die schädlichen und illegalen Aktivitäten nachgehen.