Krypto-Unternehmen sind auf Malta willkommen
Zunehmende Regulierung in der Krypto-Welt macht Unternehmen unsicher, denn zu strenge Regulierungen sind oftmals ein ausschlaggebender Punkt, wenn die Entwicklung von Blockchain-Projekten oder ICOs ausgebremst werden.
Die im Süden Europas liegende Insel Malta ist einer der bevölkerungsreichsten Orte des Kontinents und bietet beim Thema Kryptowährungen und Blockchain einen Anlaufpunkt für Unternehmen.
Nicht nur dass Bürger, die nicht aus Malta stammen und ihr Einkommen im Ausland verdienen, nicht dazu verpflichtet sind, Steuern abzuführen (wenn es nicht auf die maltesischen Banken überwiesen wird) – die Insel hat auch eine Behörde eingerichtet, die Malta Digital Innovation Authority, die an einem regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen und ICOs arbeitet.
Steuerfreundliche und transparente Regulierung
Nach Aussagen einer Pressemitteilung der Börse OKEx, welche ihre Geschäfte von Malta aus leitet, sei die Regierung in Malta vorausschauend und erkenne die Wichtigkeit der Entwicklung der Blockchain-Systeme und habe ein hohes Anliegen am Schutz von Tradern und der Öffentlichkeit, sowie Know-Your-Customer- und Anti-Geldwäsche-Standards.
Nachdem die japanische Finanzaufsichtsbehörde der Krypto-Börse Binance wegen nicht-lizenzierter Tätigkeit mit Ausweisung gedroht hatte, zog auch Binance im März 2018 auf Malta um. Die Behörde sah durch die Nichtregistrierung eine Gefahr für japanische Investoren und hatte bereits nach dem Angriff auf Coincheck, als NEM im Wert von 58 Billiarden Yen abhandengekommen sind, die Kontrollen der Börsen verschärft.
Biance wurde von der Regierung Maltas mit offenen Armen empfangen – denn während Börsen keine weiteren Verbote oder Warnungen zu befürchten haben, kann sich die Regierung sicher sein, ihre Wirtschaft anzukurbeln.
Verbesserte Regulierung verspricht Potenzial
Maltas Finanzaufsichtsbehörde entwickelte im April den Financial Instrument Test, um festzustellen, wie etwaige Token oder Kryptowährungen eingeordnet werden. Der Test evaluiert, ob eine auf einer Distributed-Ledger-Technologie basierende Anlage unter die traditionellen Finanzrichtlinien der EU-Regularien oder den „Virtual Financial Assets Acts“ Maltas fällt.
Marcel Cassar, der neue Vorsitzende der Malta Bankerassoziation, behauptet, dass Kryptowährungen und Blockchain-Technologien neue Plattformen für die wirtschaftlichen und sozialen Infrastrukturen schaffen. Auch wenn Kryptowährungen oft in Verbindung mit Geldwäsche stehen und starken Schwankungen unterliegen, ist er davon überzeugt, dass Kryptowährungen großes Zukunftspotenzial haben, wenn sich die Regulierungen verbessern.
Erst im April wurden drei neue Krypto-Gesetzentwürfe verabschiedet. Die neuen Rechtsvorschriften regeln die Durchführung und Lizenzierung von ICOs (Initial Coin Offerings), die Regulierung der Aktivitäten von Dienstleistern und die Erstellung von Whitepapers. Auch die Rechte und Pflichten von Investoren und die Befugnisse der maltesischen Finanzaufsicht und des Finanzdienstleistungsgerichts werden festgelegt.
Auch wenn die wilde Krypto-Welt dadurch ein wenig eingezäunt wurde, sind die neuen Regulierungen als positiv für ein nachhaltiges Wachstum der Krypto-Ökonomie zu deuten.