Mastercard setzt Trend der Verbreitung von Distributed-Ledger
Mastercard erhielt diese Woche vom US-Patent- und Markenamt (USPTO) mehrere neue Blockchain-Patente – der Kreditkartenanbieter sieht für die Blockchain-Technologie viele verschiedene Einsatzbereiche. Nicht nur für die Verifizierung von Transaktionen – sondern auch für das Anonymisieren von Details von Transaktionen. Für letzteres erhielt Mastercard nun ein Patent. Das Patent wurde bereits im Dezember 2016 angemeldet. Bislang fokussierte sich Mastercard auf die allgemeine Absicherung von Zahlungen mittels Blockchain-Technologien wie Distributed Ledger.
Mastercard setzt seinen Trend der Verbreitung von Distributed-Ledger-Forschung fort, wohingegen sich der Finanzdienstleister kritisch gegenüber Kryptowährungen äußert. Anonyme Transaktionen sind sowohl für Geschäfts- als auch für Privatpersonen wichtig. Die Transparenz herkömmlicher Blockchain-Transaktionen sei ein Hindernis für die Akzeptanz der Technologie für alltägliche Transaktionen. Die Details einer Zahlung dürfen zwar sichtbar sein, allerdings nur in einem begrenzten Rahmen und nur soweit wirklich nötig.
Transparenz gewöhnlicher Blockchain-Transaktionen verhindert die Technologie-Adaption
Monero und Zcash beispielsweise sind zwei von einer ganzen Reihe existierenden digitalen Währungen, die anonymisierte Zahlungen ermöglichen. Und auch Bitcoin arbeitet derzeit an einer verbesserten Privatsphäre. Das Mastercard-System bietet jedoch einen Unterschied in der Umsetzung, indem auf die Nutzung einer öffentlichen Währung verzichtet wird. Strafverfolgungen bei illegalen Transaktionen werden immer noch möglich sein, auch wenn dieser Aspekt im Patent nicht implizit angemerkt wurde.
Während digitale Währungen Peer-to-Peer-Transaktionen ermöglichen, basiert das Mastercard-System auf dem Zusammenspiel mit einem Verarbeitungsserver eines Drittanbieters, welcher eine Datenbank aller Nutzer verwaltet. Jedes Entity-Profil erhält eine Zeichenfolge geheimer Daten und Identifikationsdaten.
Wurden Transaktionsdetails von einem Unternehmen empfangen, erstellt der Verarbeitungsserver zwei Hashwerte. Der erste Hash enthält die Transaktionsdetails, der zweite Hash wird auf Basis des ersten in Kombination mit den geheimen Daten des Users erstellt. Der Hash-Wert kann dann in einer Blockchain oder einer anderen Sorte von verteiltem Hauptbuch veröffentlicht werden, um die Integrität von Transaktionen zu beweisen, ohne spezifische Details weiterzugeben.
Die Patentanmeldung gibt auch an, dass sich die Hash-Werte mit jeder Transaktion ändern können, um sicherzustellen, dass das Transaktionsvolumen für ein Unternehmen nicht identifiziert werden und weitere Bemühungen zur Identifizierung eines an einer Transaktion beteiligten Unternehmens verhindert wird. In diesem Fall ist unklar, welche Funktion die Veröffentlichung von Hashes erfüllen würde oder wie die Unveränderbarkeit des Ledgers gewährleistet werden könnte.
Weitere Patente wurden angemeldet
Das Patent für anonyme Transaktionen ist nicht die einzige Innovation im Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie, die Mastercard plant. Das Unternehmen hat im April ein Patent für eine „Methode und ein System für eine Blockchain-Technologie mit Nutzung digitaler Signaturen“ sowie für eine „Methode und ein System zur Integration von Market Exchange und Issuer Processing für Blockchain-basierte Transaktionen“ im Januar erhalten.
Im August 2017 wurde eine weitere Mastercard-Patentanmeldung für eine Methode zur Verarbeitung von Kryptowährung-Rückerstattungen mit dem Titel „Information Transaction Infrastructure“ veröffentlicht. Im Oktober 2017 kündigte das Unternehmen sein Blockchain-basiertes Bezahlsystem an, das auf die Nutzung einer Kryptowährung verzichtet. Justin Pinkham, Senior Vice President von Mastercard Labs, erklärte, dass keine Kryptowährung genutzt und keine neue digitale Währung eingeführt würden, da dies regulatorische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringen würde.