Grafikkarten für Krypto-Mining haben ausgedient
Ende 2017 gewannen Kryptowährungen deutlich an Wert. Auch das Interesse für das Mining stieg. Denn anders als bei Papierwährungen müssen digitale Währungen geschürft werden und können nicht einfach nach Belieben gedruckt werden. Um Kryptowährungen zu schürfen, nutzte man insbesondere Grafikkarten (GPUs) und ASIC-Miner.
Indem User ihre Rechenleistung verleihen, um ein kompliziertes kryptografisches Rätsel zu lösen, bekommen diese für ihren Aufwand eine Belohnung in Form von der jeweiligen virtuellen Währung. Für das Schürfen von beispielsweise Ethereum waren für die Mehrheit die beste und günstigste Option Grafikkarten, wie man sie in leistungsstarken Gaming-Computern nutzt. Innerhalb kurzer Zeit wurden Grafikkarten sogar zur Mangelware, da ein regelrechter Grafikkarten-Boom erfolgte.
Um ihre Hash-Leistung zu erhöhen, verkauften viele GPUs und die Umsätze von Grafikkartenherstellern wie Intel, Nvidia und Advanced Micro Devices schnellten in die Höhe. Die Verkaufsregale wurden leergeräumt und den Gamern mangelte es an Grafikkarten. Doch derzeit ist das Mining mit GPUs in Deutschland aufgrund der steigenden Schwierigkeit, neue Mining-Farmen zu gründen und auch wegen des Kursabfalls im Jahr 2018, nicht profitabel.
Gewinne mit alten GPUs
Denn durch die steigende Nachfrage nach Grafikkarten stiegen auch ihre Preise (teils sogar um 80 Prozent!). Wer Verluste kompensiere wollte, begann seine GPUs zu einem Bruchteil des Kaufpreises wieder zu verkaufen. Doch derzeit ist die Hardware nur noch die Hälfte des Kaufpreises wert – mit einem Verkauf kann man nur einen minimalen Teil der anfänglichen Investition zurückerhalten.
Doch es gibt auch Alternativen. Das Unternehmen Leonardo Render schafft ein Blockchain-basiertes Ökosystem, mit welchem die Besitzer von GPUs die Möglichkeit erhalten, ihre überschüssige Rechenleistung an Personen zu verkaufen, die nach Grafik- und Video-Rendering-Funktionen suchen und ebenfalls auf die Leistung von GPUs angewiesen sind.
Es gibt auch andere Projekte, wie beispielsweise VectorDash, welche sich auf neue Technologien und die Forschung mit künstlicher Intelligenz fokussieren. VectorDash basiert auf einem dezentralen Netzwerk, mit welchem KI-Forschern GPUs zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt werden, die einst zum Krypto-Mining genutzt wurden.
Bitmain geht an die Börse
Bitmain, ist der weltweit führende Anbieter im Krypto-Mining. Das Unternehmen betreibt selbst Anlagen zum Mining von Krypto-Geldern. Doch der größte Umsatzanteil stammt aus dem Verkauf von Krypto-Geräten. Weil sich der Krypto-Markt in letzter Zeit weniger erfolgreich entwickelte, stieg der Druck auf Bitmain. Da das Mining weniger profitabel ist und die Nachfrage nach Mining-Equipment sank und zudem der Wettbewerb in der Mining-Branche stärker wird, geht Bitmain an die Hongkonger Börse HKEX.
Das Unternehmen gab bekannt, dass die Mittel aus dem Börsengang für Investitionen in Forschung und Entwicklung und den Ausbau der Produktion genutzt werden. Man will andere Einnahmequellen in Augenschein nehmen, die in Zukunft wohl um einiges profitabler sein werden.