Das Gesundheitswesen Deutschlands soll für die Zukunft vorbereitet werden
Das Bundesministerium für Gesundheit hat einen Ideenwettbewerb gestartet und sucht nach Blockchain-basierten Konzepten, die das Gesundheitswesen Deutschlands für die Zukunft vorbereiten sollen. Das Ministerium sucht nach potentiellen Einsatzgebieten für die Blockchain-Technologie und nennt unter anderem die Bereiche Organ- und Gewebespendenregister, Einverständniserklärungen und Recht- und Identitätsmanagement.
Wer eine revolutionäre Idee hat, wie man Arztbesuche mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie optimieren könnte, kann sich an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wenden. Spahn zeigte sich zuvor skeptisch gegenüber der Blockchain-Technologie, erkannte nun aber, dass Handlungsbedarf im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens besteht.
Ministerium ruft auf
In dem Video, in dem Spahn den Ideenwettbewerb ankündigt, ruft er Start-ups, Einzelpersonen, Teams, Universitäten, Unternehmen und alle anderen, die sich mit der Blockchain-Technologie beschäftigen, dazu auf, das Ministerium zu unterstützen. Wer teilnehmen möchte, kann seinen Vorschlag einem unabhängigen Gremium vorlegen, das aus Experten besteht. Diese Experten untersuchen dann die Konzepte und bewerten diese nach ihrer Relevanz für das Gesundheitswesen Deutschlands, inwiefern diese Potenzial für die Zukunft haben und hinsichtlich den Punkten Interoperabilität und Datensicherheit relevant sind.
Die besten Projekte werden dann vom Ministerium in die „Zukunftswerkstatt“ eingeladen, welche am 27. Februar 2019 stattfindet. Dort erhalten Gewinner der Vorauswahl die Möglichkeit, ihre Projekte vor dem Expertengremium zu präsentieren. Die Gewinner erhalten Preisgelder in einer Gesamthöhe von 30.000 Euro. Der erste Platz erhält 15.000 Euro, wir den zweiten und dritten Platz belegt, erhält 10.000, bzw. 5.000 Euro. Der Einsendeschluss für die Ideen ist der 10. Dezember 2018.
Noch sind allerdings keine weiteren Informationen zur „Zukunftswerkstatt“ bekannt. In den FAQs heißt es, dass weitere Informationen folgen werden. Ein wenig ironisch: Noch im Juni meinte Spahn, dass man die Digitalisierung des Gesundheitswesens schneller voranbringen müsse. Auch wenn nun ein konkreter Schritt in Richtung der Anwendung von Blockchain mit der Ankündigung der Zukunftswerkstatt getan ist, geht die Adaption der Blockchain nicht schneller voran, wenn nach einem Monat noch immer keine detaillierten Informationen über das Programm der Zukunftswerkstatt geliefert wurden.
Transparenter nachvollziehbare Lieferketten
Die Blockchain-Technologie hat bereits in verschiedenen Bereichen im Gesundheitswesen Anwendung gefunden. Ein Beispiel hierfür ist ein Pharma-Supply-Chain-Tracking-System, dass Nutzern ermöglicht, die Planung von Arzneimitteltransporten zu dokumentieren und diese dann weltweit nachzuverfolgen. So können Risiken erkannt werden und Probleme, die während des Transports auftauchen, transparent nachvollziehbar und besser verstehbar gemacht werden. Temperaturveränderungen oder Verspätungen können so planbar angezeigt und die Abläufe somit nachhaltig verbessert werden. Indem Fehler innerhalb der Lieferkette minimiert werden, können somit die Kosten für alle Beteiligten reduziert werden.
Ein solcher DLT-Ansatz ermöglicht somit eine sichere und transparente Verfolgung verschiedener Sendungen auf einem System, das gemeinsam von verschiedenen Logistik- und Pharmaunternehmen genutzt werden kann. Außerdem können so Benutzerrechte flexibel geregelt werden, was ermöglicht, dass bestimmte Anwender nur auf die für sie bestimmten Informationen ihrer Sendungen zugreifen können.