Südkorea zeigt sich freundlicher gegenüber Kryptowährungen
Die Regierung von Südkorea steht der Fertigstellung der ersten Krypto- und Blockchain-Gesetzgebung des Landes kurz bevor, welche den Kryptowährungs- und Blockchain-Sektor als legitim anerkennt.
Wie der US-amerikanische Fernsehsender CCN berichtete, gaben die lokalen Finanzbehörden zunächst ihre Absicht bekannt, den Markt für Kryptowährungen mit strengeren, aber umfassenderen regulatorischen Rahmenbedingungen zu regulieren. Diese Vorkehrungen sollten Investoren schützen und das Wachstum von Start-ups in der Blockchain-Industrie erleichtern. Zu Beginn des Jahres gaben Regierungsmitarbeiter dann bekannt, dass die Finanzbehörden abgeneigt sind, den Markt für Kryptowährungen zu regulieren, weil sie fürchteten, dass lokale Investoren diese Entscheidung so verstehen würden, dass die Regierung Kryptowährungen legitimiert.
Strenge Regulierungsrahmen für die Überwachung des lokalen Kryptowährungsmarktes
Nach zwei Sicherheitsverstößen von Bithumb und Coinrail, die ehemals zweit- und viertgrößte Kryptowährungsbörsen in Südkorea, erkannte die Regierung im Juni jedoch die Notwendigkeit strenger Regulierungsrahmen für die Überwachung des lokalen Kryptowährungsmarktes an. Am 30. Januar trat dann ein Verbot in Kraft, welches den Handel von Kryptowährungen über anonyme Konten verbietet. Seitdem war ungewiss, ob Südkorea alle Aktivitäten in Bezug auf digitale Währungen verbieten werde, wie dies China der Fall ist. Seitdem waren die Krypto-Märkte nicht mehr das, was sie einst waren.
Zuvor fielen Krypto-Börsen in den Kommunikationssektor, welcher nicht in den Zuständigkeitsbereich der Financial Services Commission (FSC), der wichtigsten Finanzaufsichtsbehörde Südkoreas, fiel. Unternehmen war es erlaubt, Handelsplattformen mit einer einfachen Kommunikationslizenz zu betreiben, die ohne Grundkapital und sonstigen Anforderungen weniger als 40 US-Dollar kostet.
Regulierungen und Verbote werden gelockert
Derzeit gelten digitale Wertpapierbörsen als regulierte Finanzinstitute und unterliegen der Kontrolle des FSC. Um sicherzustellen, dass Krypto-Börsen den gleichen Service wie Geschäftsbanken und große Finanzdienstleister bieten, werden von der Regierung strenge Sicherheitsmaßnahmen, ein internes Managementsystem, Geldwäschebekämpfungs-Maßnahmen, Know-Your-Customer-Verfahren (KYC) und Transaktionsüberwachungen gefordert.
Nach derzeitigem geltendem Recht gibt es an Krypto-Börsen klare Grenzen bei der Verhinderung von Geldwäsche, weil die Behörden verdächtige Transaktionen nur über Banken erkennen können. Derzeit plant Südkorea, die Gesetzgebung abzuschließen. Wenn die Gesetzesvorlage des Gesetzgebers Jae Yoon-kyung von der Demokratischen Partei Koreas verabschiedet wird, werden die lokalen Behörden in der Lage sein, identische Regeln für Krypto-Börsen einzuführen, die für Geschäftsbanken gelten, sagt ein KFIU-Sprecher.
Es ist zu erwarten, dass mehr Kapital in den lokalen Krypto-Markt fließen wird
Sollte das neue Gesetz vor Ende 2018 verabschiedet werden, ist zu erwarten, dass das neu geschaffene Kryptowährungs- und Blockchain-Gesetz entscheidend dazu beitragen wird, dass in den kommenden Jahren mehr Kapital in den lokalen Krypto-Markt fließen wird.
Viele Analysten prognostizieren, dass die Preise für digitalen Assets bis zum Jahresende sehr stark ansteigen werden und auch in den nächsten 12 Monaten eine starke Dynamik beibehalten werden, wenn südkoreanischen Regulierungen für Kryptowährungen und die Blockchain gelockert werden. Indem Kryptowährungen durch eine positive Gesetzgebung unterstützt werden, könnte Südkorea, der derzeit drittgrößten Kryptomarkt der Welt hinter den USA und Japan, einen deutlichen Marktaufschwung erleben.
Busan, die zweitgrößte Stadt in Südkorea nach Seoul mit 3,5 Millionen Einwohnern, hat bereits ihre Pläne bekannt gegeben, vorteilhafte Umgebungen für Krypto-Startups und Blockchain-Entwicklungsteams zu schaffen, vorausgesetzt, dass der Gesetzesentwurf in den nächsten Monaten verabschiedet wird. Zu erwarten ist dieses Ereignis für das vierte Quartal 2018.