Philippinen: Kryptowährungen haben Potenzial
Die philippinische Zentralbank Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) hat die Anträge von zwei neuen digitalen Handelsplattformen angenommen, berichtet die Nachrichtenagentur Business Word.
Die ETranss und die Virtual Currency Philippines Inc. schließen sich den bestehenden Krypto-Börsen BloomSolutions, Rebittance Inc. und Betur Inc. an, da sie als Handelsplattformen akkreditiert wurden, berichtet der Vorsitzende der BSP, Chuchi G. Fonacier. Dieses Ereignis erlaubt ihnen, den Philippinischen Peso in digitale Währungen umzurechnen.
Starke Regulierung in den Philippinen
Kryptowährungen haben das Potenzial, Transaktionen günstiger und schneller abzuwickeln, jedoch bestehen auch Risiken in den Kursschwankungen digitaler Währungen, Betrügereien und deren Nutzung für kriminelle Aktivitäten, befürchtet die Zentralbank und äußert sich aus diesem Grund kritisch. Wegen den vielen Risiken veröffentlichte die Zentralbank bereits im Februar ein neues Dokument zur Regulierung von Bitcoin-Anbietern im Land. Unternehmen, die eine Vermittlung von Währungen anbieten, benötigen seitdem ein offizielles Zertifikat zur Registrierung und müssen sich bei dem Sekretariat des Rates gegen Geldwäsche registrieren. Über dies haben die Bitcoin-Anbieter jährlich eine Gebühr zu zahlen.
Philippinische Anbieter sind, ähnlich wie bei Regulierungen für andere Bereiche, dazu verpflichtet, jährlich und vierteljährlich Auskünfte an die Zentralbank zu geben und müssen eine hohe Strafe zahlen, wenn sie dies nicht tun. Zudem müssen die Anbieter von Kryptowährungen und von Wallet-Services Sicherheitshinweise befolgen und unter anderem einem effektiven Cybersicherheits-Programm folgen, welches die Sicherung und Übertragung garantiert.
Der Vorsitzende der BSP erwähnte zudem, dass anfangs zur Diskussion stand, ob die neuen Börsen zusätzlich als Herausgeber von elektronischem Geld registriert werden sollen, weil sie Dienstleistungen wie digitale Wallets anbieten. Man sei letztlich jedoch zum Entschluss gekommen, dass man auf diese Formalität verzichten möchte, damit der Prozess der Zulassung für neue Marktteilnehmer vereinfacht würde. Eine gesonderte E-Geld-Lizenz ist nicht mehr zwingend notwendig, wenn ein Unternehmen elektronische Geldbörsen anbietet. Unternehmen sind verpflichtet, Ausschau nach illegalen Aktivitäten zu halten und digitale Aktionen genau zu beobachten. Verdächtige Fälle müssen gemeldet werden.
Die Umwandlung von Peso in virtuelle Währungen hat während der letzten Jahr sehr stark zugenommen, wie Business World berichtet. Mit zwei der registrierten Börsen ergab sich im ersten Quartal ein Gesamtwert von 36 Millionen US-Dollar pro Monat.
Krypto- und Blockchain-Unternehmen nehmen Betrieb auf
Die philippinische Regierung gab im April bekannt, dass sie 10 Krypto- und Blockchain-Unternehmen erlaubt, im Wirtschaftsgebiet Cagayan den Betrieb aufzunehmen. Dort wurde eine besondere Wirtschaftszone eingerichtet, um im Gegenzug für Steuervergünstigungen in der Region Arbeitsplätze zu schaffen. Unternehmen sollen von zwei Jahren mindestens 1 Millionen US-Dollar investieren und außerdem bis zu 100.000 US-Dollar an Lizenzgebühren entrichten, so verlangt es die Verwaltungsbehörde der Wirtschaftszone Cagayan.
Im November 2017 gab die philippinische Börsenaufsicht an, dass sie die Legalisierung von Kryptowährungen erwägen würde, indem man diese gegebenenfalls als Wertpapiere einstuft. Bitcoin wurde zuvor von der BSP als offizielle Bezahlmethode akzeptiert. Die schnelle Entwicklung und die wachsende Beliebtheit rund um ICOs drängte die Autoritäten, neue Regeln zu formulieren, um die Konsumenten zu schützen. Der Saat im pazifischen Ozean orientiert sich an Regulierungen von Singapur, Neuseeland und den USA.