Ripple-Kooperation: große Geldtransferunternehmen sollen XRP-Token nutzen
Wie das Unternehmen Ripple in einem Tweet mitteilte, ist die Kooperation mit drei der weltgrößten Finanztransferunternehmen bereits beschlossen. Das XRP-Token von Ripple soll in den Zahlungssystemen der Finanzdienstleister eingesetzt werden. Dabei geht Ripple auch eine strategische Partnerschaft mit dem texanischen Unternehmen MoneyGram ein, dem zweitgrößten Anbieter von Geldüberweisungen weltweit. Der XRP-Kurs reagierte auf beide Mitteilungen sofort.
Tweet zur Kooperation mit Zahlungsdienstleistern
Ripple gab in seinem Tweet in den vergangenen Wochen bekannt, mit drei der fünf weltgrößten Geldtransferunternehmen zusammenarbeiten zu wollen. Der Tweet stammt von Asheesh Birla, Vizepräsident für Produkte des Zahlungsnetzwerks. Details über die konkreten Dienstleister und über Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Das Unternehmen Ripple ist bekannt für seine Kryptowährung XRP.
Dieses Token ist in jüngster Zeit zur zweitwichtigsten virtuellen Währung hinter Bitcoin aufgestiegen. Diese Einstufung ist vor dem Hintergrund der wachsenden Marktkapitalisierung zu betrachten. Diese übersteigt je nach Entwicklung die des großen Konkurrenten Ethereum.
Bereits im Vorfeld dieses Tweets kündigte ein Finanzdienstleister an, XRP-Token zu verwenden. Das mexikanische Unternehmen Cuallix hat sich dazu entschieden, die virtuelle Währung für seine internationalen Geldtransfers nutzbar zu machen. Der gegenwärtige Tweet sieht jedoch vor, Schritt für Schritt weitere Unternehmen mit dem eigenen Token zu versorgen und damit zum Ausbau des internationalen Geldtransfers beizutragen.
Hintergrund und Reaktion
Ripple ist in verschiedenen Medien vermehrt in die Kritik geraten. So wird dem Anbieter etwa mangelnde beziehungsweise intransparente Information über seine Zahlungseinheit vorgeworfen. Ein Hintergrund der Kritik ist die Tatsache, dass das Unternehmen über 100 Finanzdienstleister für seine Message-Plattform xCurrent gewinnen konnte. Dies ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Nutzung des XRP-Tokens durch diese Finanzunternehmen. Die Messaging-Plattform nutzt das Token nicht.
Auch ein jüngerer Artikel in der New York Times lässt Kritik an der Nutzung von XRP verlauten. Hierbei zitierte die NYT Zahlungsdienstleister und Kreditinstitute. Diese haben das Token bereits getestet oder untersucht. Der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse, reagierte auf den NYT-Artikel unter Bezug auf Gespräche mit Banken und Finanzdienstleistern. Diese planten bereits, die Nutzung des Ripple-Produkts xRapid (ein XRP-Liquiditätsprodukt) in Betracht zu ziehen.
Das gesteigerte Interesse von Investoren und Finanzdiensten an dem Zahlungsnetzwerk ist unter anderem mit der enormen Kurs-Rallye des XRP-Tokens zu Jahresanfang zu erklären. Trotz einiger Dämpfer und gelegentlicher Einbrüche bleibt die Marktkapitalisierung hoch und die Coin im Fokus der Aufmerksamkeit von Anlegern und Finanzunternehmen.
Kooperation Ripples mit MoneyGram
MoneyGram ist einer der Dienstleister für internationalen Zahlungsverkehr, die das Ripple-Token für die eigenen Dienste nutzbar machen wollen. Der weltweit zweitgrößte Anbieter von internationalem Geldtransfer wird mit Ripple eine strategische Partnerschaft eingehen. Dies ging aus einer Pressemitteilung von CNBC hervor. Als Ziel der Kooperation wird eine Revolutionierung des internationalen Geldtransfers angestrebt.
Der in Dallas (Texas) ansässige Finanzdienstleister MoneyGram verspricht sich eine beschleunigte Abwicklung des weltweiten Geldtransfers unter Nutzung des XRP-Tokens. Auch Ripples Brad Garlinghouse betont, dass es MoneyGram mit dem Token möglich sein wird, Geld „so schnell wie Informationen“ zu überweisen und zu empfangen. Gegenwärtig wird die Integration von MoneyGram in Ripples Ökosystem überprüft und getestet, bevor XRP bei internationalem Geldtransfer zur Anwendung kommen kann.
Potential und Vorteile von XRP für Finanzdienstleister
Primärer Vorteil der Integration von virtuellen Währungen wie XRP ist der geringe Transaktionskostenaufwand. Ebenso macht die schnelle Transaktionsabwicklung dieses Token geeignet für den internationalen Finanztransfer. Für den strategischen Partner MoneyGram stellt die Kooperation überdies eine Möglichkeit dar, das Potential der Blockchain-Technologie weiter auszutesten. Wie der CEO von MoneyGram, Alex Holmes, betont, steht Ripple ganz vorne in der Blockchain-Entwicklung, was die Zusammenarbeit besonders wertvoll macht.
Auf der anderen Seite ist es für Ripple reizvoll, zum Ausbau und zur Beschleunigung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs beizutragen. Dieser ist von zunehmender Bedeutung, da im Zuge der Globalisierung und Arbeitsmigration häufiger Geld grenzüberschreitend überwiesen wird. Die langen Transaktionsdauern und hohen Transaktionsgebühren stellen hierbei eine Hürde dar. Wie Brad Garlinghouse betont, trägt das Unternehmen nun dazu bei, diese Probleme des internationalen Zahlungsverkehrs zu lösen.
Mit den anstehenden Kooperationen verwirklicht Ripple einen Teil seiner ursprünglichen Vision. Bereits im Jahr 2004 wurde das Zahlungsnetzwerk Konzept ins Leben gerufen. Gründer Ryan Fugger verfolgte in erster Linie das Ziel, ein dezentrales, transparentes Geldsystem zu kreieren. Die damalige Plattform unter dem Namen RipplePay sollte es Gruppen und Einzelpersonen ermöglichen, eigenes Geld zu erschaffen und dieses schnell und kostengünstig zu transferieren. Mit der Integration des aktuellen Ripple-Tokens in den internationalen Zahlungstransfer erfährt die Vision weltweite Anwendung.