Mehr Sicherheit für Investoren: Metall unterlegte Kryptowährung
Die in der Schweiz ansässige Vermögensverwaltungsgesellschaft Tiberius Group AG plant die Einführung einer durch Metall gestützte Kryptowährung. Die Firma will eine Blockchain-basierte Tiberius-Coin herausgeben, deren Wert an den Preis von Nickel, Kobalt, Kupfer, Zinn, Aluminium, Gold und Platin gebunden ist. Der CEO der Tiberius Technology Ventures AG, Giuseppe Rapallo, gab bekannt, dass man statt der Kryptowährung nur eine Ware zugrunde gelegt hat, man sich für einen Mix aus verschiedenen Metallen entschieden hat.
Durch diese Maßnahme soll die Coin für Anleger attraktiver und stabiler werden. Außerdem soll der Tiberius Coin die Möglichkeit bieten, den traditionellen Rohstoffhandel mit Metallen mithilfe der Coin abwickeln zu können. Das Milliarden Dollar Projekt soll bereits am 1. Oktober beginnen.
Eine estländische Börse listet die Coin
Die Coin soll zu ca. 0,60 Euro angeboten werden und beim Verkauf mit dem Schweizer Gesetz übereinstimmen. Die Ausgabe basiert auf Nachfrage und die Verfügbarkeit der zugrunde liegenden Metalle wird begrenzt. Um die Coin aufzulisten, hat das Unternehmen die Börse Latoken aus Estland ausgewählt. Die Börse erfüllt laut Rapallo nämlich alle notwendigen regulatorischen Standards.
Doch es äußern sich auch kritische Stimmen zum neuen Projekt: Man versuche ein Problem zu lösen, das es nicht gibt. Man könne die anvisierten Ziele auch ohne die zusätzlichen Kosten eines verteilten Ledgers erreichen. Jedoch könnte die Mindestgebühr für den Tiberius Coin ein Problem werden. Denn weil die meisten Rohstoffe in Tonnen gehandelt werden, verlangt Tiberius eine Mindestgebühr von 10.000 US-Dollar für den Tausch eines Coins in den jeweiligen Rohstoff.
Für die Krypto-Adaption ist Preisstabilität unerlässlich
Tauschgute mit Metall zu decken war bereits in der Vergangenheit etwas Gewöhnliches und sorgte für die nötige Sicherheit. Bis 1971 hatte auch das Fiat-Geld eine Hinterlegung in Gold, welche aber später aufgehoben wurde, damit die Währung einen Wert hat. Theoretisch können Zentralbanken durch die Abschaffung des Goldstandards unendlich viel Geld drucken, wodurch das Fiat-Geld im Grunde keinen echten Wert mehr hat. Kann man Geld unendlich viel drucken, verfällt der Wert, da es an keinen anderen Wert gekoppelt ist, an den sich die Währung orientiert.
Wenn Kryptowährung über keine gewisse Preisstabilität verfügen, werden sie nie tauglich für die Massenadaption sein und sich letztlich nie im Alltag durchsetzen. Preisschwankungen mögen gut für Spekulationen sein, sind aber nicht für alltägliche Zahlungen nützlich. Denn im Alltag will sich niemand einem solchen Risiko aussetzen. Bekäme man sein Gehalt ausschließlich in einer Kryptowährung und der Preis für diese würde über Nacht einbrechen, würde alles teurer werden, wenn man am nächsten Tag aufwacht.