Sky Mining war wegen der Marktvolatilität nicht mehr profitabel
Das vietnamesische Krypto-Mining Unternehmen Sky Mining ist um 35 Millionen US-Dollar leichter. Der Geschäftsführer verschwand gleich mit. Wie die vietnamesische Nachrichtenagentur VNExpress berichtete, tauchte Le Minh Tam, der Geschäftsführer von Sky Mining, ab und räumte dabei sämtliches Unternehmensvermögen ab.
Über einen Facebook-Post entschuldigte sich Tam öffentlich für alles. Er begründete sein Verschwinden mit dem Geld damit, dass das Unternehmen wegen der Marktvolatilität nicht mehr profitabel sei. Bislang bleibt Tam weiterhin verschwunden. Tam riet in seiner Massage den Investoren, ihr Geld beim Büro des Unternehmens einzufordern, danach würde Tam Insolvenz anmelden.
Der Firmensitz von Sky Mining in Ho Chi Ming Stadt sei allerdings bereits geschlossen gewesen, sogar die Schilder wurden entfernt, berichtet VNExpress. Die 600 Mitarbeiter des Mining-Unternehmens arbeiten normalerweise in einem anderen Gebäude, wurden aber von Personen, die behaupteten, Bauunternehmer zu sein, weggebracht.
Betroffenen Anlegern wird geholfen
Die Investoren vermuten einen Schaden in Höhe von 35 Millionen US-Dollar. Um den betroffenen Anlegern zu helfen und ebenfalls das Ausmaß der Verluste und die verbliebenen Vermögenswerte aufzuarbeiten, gründete der Vize-Vorsitzende von Ski Mining, Le Minh Hieu, eine Sondergruppe. Bislang könne Hieu noch keine genauen Informationen zu den Wertanlagen von Sky Mining machen, da Tam die Aufsicht über die Mining-Server hatte.
Nach Aussagen Hieus gegenüber VNExpress sei Tam in die USA geflohen. Der Aufsichtsrat des Unternehmens habe den Vorfall der Polizei gemeldet und Beweise vorgelegt, die zeigen, dass die Mitarbeiter unschuldig seien und ebenfalls zu den Opfern gehören, sagt Hieu. Die vietnamesische Zeitung berichtet, dass bereits zwanzig der betroffenen Anleger Anzeige erstattet haben.
Diese Neuigkeiten erinnern an einen Fall von vor wenigen Monaten, wobei vietnamesische Anleger dazu aufgefordert wurden, in Initial Coin Offerings (ICOs) zu investieren, bei denen es nicht mit rechten Dinge zuging. Anschließend verschwanden die Firmen-Manager mit ganzen 660 Millionen US-Dollar. Bis zu 32.000 Investoren verloren dabei ihr Geld.
Keine Geschäfte mit Kryptowährungen in Vietnam
Obwohl in den letzten Monaten mehrere Länder Asiens die Regelungen zu Kryptowährungen lockerten, macht Vietnam eine Ausnahme: Erst kürzlich sprachen die Behörden Vietnams ein Verbot für Unternehmen aus, welches Geschäfte mit Kryptowährungen untersagt. Eingeschlossen sind die Veröffentlichung von digitalen Währungen, Börsen-Aktivitäten und Transaktionen mit Kryptowährungen. Zudem wurden Unternehmen dazu aufgefordert, die Gesetze gegen Geldwäsche zu befolgen.
Die Bank bestätigte, dass Kryptowährungen kein rechtliches Zahlungsmittel seien. Daraufhin versandte sie eine Empfehlung an die Regierung Hanois, in der sie forderte, die Veröffentlichung, Verbreitung und den Nutzen von digitalen Coins strafrechtlich zu verfolgen. Auch Geldstrafen für Verstöße wurden gefordert. Wer gegen die Vorschrift verstößt, kann mit Geldstrafen von bis zu 9.000 US-Dollar rechnen.
Erst im Juli forderte die Zentralbank Vietnams ein Einfuhrverbot für Importe im Bereich des Krypto-Minings. In den letzten Jahren konnte die Mining-Branche Vietnams erhebliches Wachstum vernehmen. Doch dadurch nahm auch das nicht-rechtmäßige Mining durch Malware zu. Weil dies die Regierung in Hanoi beunruhigte, musste fast 250 Regierungsbehörden, Firmen und Finanzinstitutionen an einem Lehrgang über Cybersicherheit teilnehmen. Ziel davon war es, die Verbreitung von Mining-Malware zu verhindern.
Ob Vietnam von den immer positiver werdenden Entwicklungen und Ansichten über digitale Währungen und der Blockchain-Technologie von anderen Ländern beeinflusst wird, bleibt abzuwarten. Derzeit sind die Hoffnung auf eine verbesserte Situation in Vietnam jedoch gering.