Die dunkle Zukunft der Blockchain-Anwendungen in Amerika
Eine Statistik aus einer Studie des amerikanischen Forrester Research-Marktforschungsunternehmen zeigt, dass rund 90 Prozent der Blockchain-Initiativen von im Jahr 2018 aktiven US-amerikanischen Unternehmen letztlich aufgegeben werden. Die Studienautoren der Forrester Research-Studie gehen davon aus, dass die Projekte in 90 Prozent der Fälle niemals Teil eines Projektes im Betrieb eines Unternehmens sein werden.
Die Forscher behaupten, dass einige Unternehmen, die ursprünglich planten, die Distributed Ledger-Technologie (DLT) in ihre Unternehmen einzubinden, sich letztlich zurückziehen und ihre Ambitionen herunterschrauben. Die neueste Studie unterstreicht die Prognosen Forresters aus dem Jahr 2017. Bereits letztes Jahr sagten Forscher Blockchain-Anwendungen in Amerika eine schlimme Zukunft voraus. Damals behaupteten diese, dass die Blockchain-Revolution noch etwas länger warten müsse und dass das Jahr 2018 das Jahr der Abrechnung für Blockchain-Initiativen sein würde.
Blockchain-Entwicklung könnte im Jahr 2019 noch einen Aufwärtstrend erleben
Doch diejenigen Unternehmen, die diese Prognosen nicht wahrwerden lassen und ein Verständnis für die Technologie und ihr Transformationspotenzial haben, werden letztlich Früchte tragen.
Laut dem amerikanischen Nachrichtenmagazin Bloomberg argumentierte Ron Resnick, der Executive Director der Enterprise Ethereum Alliance (EEA), dass die Blockchain-Entwicklung im Jahr 2019 noch einen Aufwärtstrend erleben könnte, da die Unternehmen das neue Technologie-Gebiet noch immer erforschen.
Die USA liegen hinter Ländern wie Malta und Gibraltar
Auch beim Thema Kryptowährungen liegen die USA noch zurück, da immer noch Unklarheit darüber herrscht, welche Stellen den Krypto-Markt regulieren.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde United States Securities and Exchange Commission (SEC), welche für die Kontrolle des Wertpapierhandels in den USA zuständig ist, verkündete, dass Bitcoin und Ethereum nicht als Wertpapiere reguliert werden. Nach dieser Verkündung und nachdem einer neuer Krypto-Chef ernannt wurde, ist der amerikanische Krypto-Markt ein wenig klarer definiert.
Andere Länder, wie zum Beispiel Malta, überholen die Entwicklung der USA mit großen Schritten. Erst Anfang Juli wurden drei neue Gesetze zur Regulierung des Krypto-Marktes und zur Unternehmensförderung angekündigt. Auch in Gibraltar wird der Wert der neuen Märkte akzeptiert und das Potenzial von Krypto-Unternehmen erkannt, welche neue Arbeitsplätze schaffen können.
Massenannahme von Kryptowährungen und Blockchain wird noch 5 bis 6 Jahre dauern
Zuvor behauptete Brian Behlendorf, der Geschäftsführer von Hyperledger, dass die „kommende Welle“ der Blockchain-Anwendungen nicht von etablierten Technologie-Giganten wie Google, Amazon oder Facebook kommen wird, da diese Unternehmen kein Bewusstsein für die Blockchain-Technologie hätten.
Anfang Juli prognostizierte Mike Novogratz, der ehemalige Direktor der Wall Street, dass die Massenannahme von Kryptowährungen und Blockchain noch etwa fünf bis sechs Jahre dauern wird.
Mehr als die Hälfte aller ICO-Projekte scheitern
Nachdem im Jahr 2017 das ICO-Geschäft florierte, können im Jahr 2018 die wenigsten ICOs ihre Rendite-Versprechen halten. Mehr als 1.000 Kryptowährungen sind bereits gestorben, weil sie keiner mehr entwickelt oder mit ihnen handelt. Oder man eben mit dem Geld verschwunden ist. An die 50 Prozent der aktuell gehandelten Kryptowährungen weisen gravierende Sicherheitsprobleme auf. Mehr als die Hälfte aller Projekte scheitern bereits in den ersten vier Monaten nach dem ICO und rund 70 Prozent der in ICOs ausgegebenen Token sind bis heute nicht an Krypto-Börsen gelistet. Weil sich betrügerische ICO-Projekte vermehren und echte Geschäftsmodelle eine Ausnahme darstellen, haben ICOs einen schlechten Ruf.
Weil die Kontrollen bislang zu lasch waren, droht der populären Finanzierungsform ICO der Untergang. Der amerikanische Markt, welcher neben Südkorea und China als wichtigster Markt galt, ist durch die auferlegten Regulierungen der Finanzaufsichten stark in die Schranken gewiesen. ICOs werden sich nur durchsetzen, wenn die Regulierer in den USA, China und in Europa eine globale Strategie entwickeln, wie mit ICOs umzugehen ist und Richtlinien formuliert werden.