Google implementiert Blockchain in den Google-Cloud-Dienst
Google verstärkt immer mehr den Einsatz der Blockchain-Technologie, welche für den Wettbewerb mit den Cloud-Systemen von Microsoft und Amazon entscheidend sein wird. Um Blockchain-basierte Produkte zu entwickeln und diese in die Google Cloud zu implementieren, ist der Suchmaschinengigant mit dem New Yorker Start-up Digital Asset eine Partnerschaft eingegangen.
Blythe Masters, der CEO von Digital Asset sagt, dass das Start-up mit Google Cloud zusammenarbeitet, um Entwicklern eine Full-Stack-Lösung anbieten zu können, damit diese ihr Potenzial für die Kreierung bahnbrechender Blockchain-Innovationen entfalten können. Hierbei gewährt Digital Asset Google Zugang zu einem Software Development Kit (SDK), mit dem die Entwickler des Unternehmens mit einer intelligenten Vertragsprogrammiersprache namens DAML experimentieren können.
Google geht vermehrt Partnerschaften ein
Das Start-up veröffentlichte bereits im März die Digital Asset Modeling Language (DAML), welche es Unternehmen vereinfacht ermöglicht, Blockchain-Anwendungen und intelligente Verträge für eine Vielzahl verschiedener Zwecke zu erstellen. Masters sagte, dass die Bandbreite der Nutzungsmöglichkeiten sehr viel größer ist, als dass Unternehmen DAML nur dafür nutzen können, um Blockchain-basierte Zahlungen und andere Finanzdienstleistungen für ihre Partner und Auftragnehmer zu erstellen. Beispielsweise können die DAML und intelligente Verträge auch für Health-Care-Aufzeichnungen und Lizenzgebühren für Medien relevant sein.
Google hat bereits eine Reihe an Investitionen getätigt und verkündete bereits vor Kurzem die Partnerschaft mit Blockapps, einem Start-up für die Entwicklung von DApps (dezentrale Apps). Laut dem Marktforschungsunternehmen CB Insights ist Google nach dem Finanzdienstleister SBI Holdings der weltweit größte Unternehmensinvestor im Bereich der Blockchain-Technologie. Aber auch intern wird an verschiedenen Blockchain-Projekten gearbeitet. Im März äußerte Googles Werbechef Srifhar Ramaswamy, dass Google nach Möglichkeiten sucht, den Kauf von Anzeigen über ein Blockchain-basiertes Modell abzuwickeln. Noch sei die Geschwindigkeit der Transaktionen allerdings noch zu gering.
Jedoch ist der Code des Start-ups urheberrechtlich geschützt
Der CEO von Digital Asset berichtet von einer bemerkenswerten Vereinbarung zwischen Google und dem Start-up, da es sich mehr um einen Lizenzvertrag als um einen Ankauf oder um eine Besitzposition im Unternehmen handelt, den Google eingeht. Außerdem gab Masters gegenüber dem US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Fortune bekannt, dass das Unternehmen über seine Mitarbeiter „weitreichende Verbindungen“ zu Google habe. Erst kürzlich nahmen sie AG Gangadhar, einen Ingenieur und ehemaligen Google-Manager in den Vorstand auf.
Bemerkenswert ist außerdem, dass der Code des Start-ups urheberrechtlich geschützt ist. In der Regel entscheidet sich der Suchmaschinengigant dafür, mit Open-Source-Codes zu arbeiten. Masters äußert jedoch, dass das Verfügbarmachen von SDK dazu dient, dass die Blockchain-Building-Tools zugänglich gemacht werden und einfach zu benutzen sind.
Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen kommt gerade zu der Zeit, in der Cloud-Dienste einen immer wichtigeren Part in den Geschäftsstrategien und Einnahmen darstellen. Derzeit ist Amazon Web Services der klare Marktführer in der Branche, gefolgt von Microsoft. Google Cloud macht etwa einen Marktanteil von 6% aus.