Südkorea geht proaktiv vor, um die Blockchain-Industrie zu fördern
Südkorea ist der Blockchain-Technologie sehr offen gegenübergestellt. Blockchain-Experten aus Südkorea planen in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team die Gründung eines „Blockchain Special Committee“, das die Blockchain-Industrie mittel- bis langfristig fördern soll. Allen voran geht dabei die Provinz Gyeongsangbuk. Dort plant das Komitee einen Blockchain Hub. Dieser soll unter der Leitung des Gouverneurs der Provinz stehen.
Internationale Experten unterstützen dabei das Blockchain Special Committee und dessen strategische Ausrichtung. Unter den Experten sind unter anderem der Gründer der Bitcoin Foundation, Brock Pierce, und der Präsident der Korea-Sektion der US-amerikanischen Handelskammer Jeffrey Jones vertreten, wie die südkoreanische Zeitung Maeil berichtete.
In der Schweiz sollen Kontakte geknüpft werden
Aus dem Zeitungsbericht geht außerdem hervor, dass Lee Cheol-Woo, der Gouverneur von Gyeongsangbuk, noch vor der Gründung des Blockchain-Komitees ein Team in die Schweiz ins Zuger Crypto-Valley schickte, welches vor Ort Kontakte knüpfen soll, um eine langfristige Kooperation der beiden Regionen zu ermöglichen. Man will frühzeitig Strategien entwickeln können, um die Attraktivität für Investitionen in die Region durch die Integration der Blockchain zu stärken, um so Wachstum zu fördern.
Auch das Ministerium für Wissenschaft will in der gesamten Gesellschaft Innovationen durch die Förderung wachstumsbasierter Technologiesektoren wie die Blockchain unterstützen. Das Ministerium veröffentlichte zu diesem Plan eine Liste mit den anvisierten Schwerpunkten. Neben der Blockchain fallen darunter auch Big Data, künstliche Intelligenz, virtuelle und erweiterte Realität, Cloud, Drohnen und autonomes Fahren. Ein innovativer Ansatz in diesen Bereichen ist für die Zukunft der Nation auf globaler Ebene sehr wichtig, glaubt das Ministerium. Zudem sollen durch diese Fördermaßahmen die Karrierechancen jüngerer Generationen verbessert werden.
Südkorea wartet auf rechtliche Antworten
Um Wachstum zu fördern, aber auch um gleichzeitig die Verbraucher zu schützen, fordert die Anwaltskammer Südkoreas, dass der Krypto-Sektor zügig reguliert wird. Dies wurde bei einer Pressekonferenz im Parlament von der Korea Bar Association betont. Die Organisation fällt jedoch selten damit auf, konkrete Lobbyarbeit für Technologie- und Geschäftsinteressen zu betreiben, weshalb der Vorstoß der Korea Bar Association etwas ungewöhnlich erscheint, obwohl die Anwaltskammer Südkoreas eine lange politische Tradition hat und den Gesetzgebern Koreas regelmäßig mit rechtlicher Unterstützung zur Seite steht.
Obwohl die Regierung und die Regulierungsbehörden bereits mehrfach angekündigt haben, dass eine Gesetzbebung durchgesetzt wird, gibt es immer noch keine konkreten Fortschritte. Doch das zögerliche Verhalten führt letztlich nur dazu, dass Blockchain-Unternehmen ins Ausland auswandern.
Auch was Kryptowährungen anbelangt, geht Südkorea aktiv vor. In Südkorea sind zwei der größten Krypto-Börsen ansässig: Bithumb und Upbit. Nicht umsonst gilt Südkorea als eine wichtige Anlaufstelle für die globale Krypto-Industrie. Im August wurde eine eigene Digitalwährung angekündigt, der Gyeongbuk Coin, welche bereits in reihenweisen Geschäften akzeptiert wird, wie aus Medienberichten hervorgeht.