Südkorea entwickelt weltweit erstes Telekommunikationsnetzwerk auf Blockchain-Basis
Die Blockchain-Technologie setzt sich global immer weiter durch – so auch in Südkorea. Obwohl die südkoreanische Regierung zuerst ihren Beamten den Besitz und Handel von Kryptowährungen verboten hat und später auch die ICOs im Land untersagte, will die Regierung nun in die Forschung der Blockchain-Technologie investieren und Projekte fördern. Mit der Initiative „Blockchain Technology Development Strategy“ stärkt das Ministerium für Information und Kommunikation die Wettbewerbskraft und die Entwicklungen des privaten Sektors.
Die Regierung Südkoreas erwartet ein enormes Wachstum der Blockchain-Anwendungen und möchte hier selbstverständlich den Anschluss nicht verpassen. Zum einen möchte die Regierung die Technologie besser verstehen, damit notwendige Gesetze erlassen werden können, zum anderen will sie dem privaten Sektor Anreize bieten, mehr Blockchain-Projekte zu entwickeln. Um diese Ziele zu erreichen, fördert Südkorea das Blockchain Research Center mit rund einer halben Millionen Euro.
Weltweit erstes Telekommunikationsnetzwerk auf Blockchain-Basis
Vor allem in den Bereichen Logistik und Finanzen setzt sich die Blockchain-Technologie immer wieder durch. Nun wurde bekannt, dass Südkorea das weltweit erste Telekommunikationsnetzwerk startet, das auf der Blockchain-Technologie basiert. Das Netzwerk des führenden südkoreanischen Mobilfunkanbieters KT soll seinen Nutzern und Unternehmen Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit bieten. Der Leiter des KT Blockchain Centers am Institut für Konvergenz-Technologie, welches zum Unternehmen gehört, arbeitete bereits drei Jahre zuvor an der Netzwerkentwicklung. Seo Young-Il betont, dass das Ziel des Projektes die Erhöhung der Sicherheit war und Transaktionsprobleme behoben werden sollten, um das Netzwerk vertrauenswürdiger zu machen. Und hierfür bietet die Blockchain-Technologie die perfekte Basis, da sie weder manipulierbar noch fälschbar ist und Daten für immer speichern kann.
Die Blockchain: Eine bahnbrechende Technologie
Um Sicherheit und Transparenz garantieren zu können, hat KT Blockchain-Nodes in sein kommerzielles Hochgeschwindigkeitsnetz integriert, welches sich durch das ganze Land erstreckt. Die Blockchain-Technologie wird eines Tages ein grundlegendes Technologie-Netzwerk sein, ganz so, wie das Web zur heutigen Netzwerktechnologie des Mainstreams geworden ist, dessen ist sich Kim Hyung Wook, der Leiter der Planungsabteilung bei KT, sicher.
Das neue Projekt soll den südkoreanischen Blockchain-Markt nach vorne bringen und auch die dazugehörige Infrastruktur soll vorangetrieben werden. Aktuell kann das Blockchain-Netzwerk von KT 2.500 Transaktionen pro Sekunde bewältigen. Bis Ende 2019 ist geplant, dass sich diese Zahl auf 100.000 erhöht.
Der Mobilfunkanbieter stellte außerdem noch eine zweite neue Technologie vor, mit welcher sich die Nutzer in dieses Netzwerk einloggen können. Dafür benötigen sie kein Passwort und auch keine persönliche ID, weil jeder Block als eine einzigartige ID dienen soll. Indem eine weitere Überprüfung der Identität überflüssig wird, kann man die Risiken eines ID- oder Passwort-Diebstahls minimieren.
Des Weiteren ist eine neue Datenroaming-Service-Plattform geplant. Auch diese soll auf der Blockchain-Technologie aufgebaut sein. Die Nutzer müssen sich mit der neuen Plattform nicht mehr mit langsamen und unzuverlässigen mobilen Web-Verbindungen plagen, da die Datenblöcke Hochgeschwindigkeits-Transaktionen ermöglichen, sodass alle Blockchain-basierten Rechnungen für Roaming-Services in Echtzeit berechnet werden.
Bis 2020 ist bargeldlose Bevölkerung geplant
Südkorea hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2020 Geldscheine und Münzen soweit es möglich ist, aus dem Wirtschaftskreislauf zu verbannen. Um schneller an dieses ehrgeizige Ziel zu gelangen, ist eine Kryptowährung oder zumindest eine Kombination aus Krypto- und Fiatwährungen ein effektives Mittel. Doch zunächst ist es wichtig, dass die breite Bevölkerung über die Funktionsweise der neuen Technologie aufgeklärt wird und sich die Distanz stark gemindert wird, die aktuell noch zwischen den Bürgern und der Technologie herrscht.
Dafür wäre ein weiterer Schritt aber auch eine Lockerung der derzeit noch sehr strengen Regulierung. Erst vor Kurzem versprachen die südkoreanischen Regierungsbehörden, eine freundliche Blockchain-Investitions-Gesetzgebung einzuführen, um den Markteintritt der Blockchain-Technologie zu erleichtern und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zu fördern.