Strengere Richtlinien für den Kryptowährungssektor Südkoreas
Südkorea wird in Zukunft die Kryptowährungsbörsen auf die gleiche Art regulieren, wie Geschäftsbanken reguliert werden. Die Regulierungen werden von der Korea Financial Intelligence Unit (KFIU) in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Finanzbehörden erfolgen.
Jim Geun-ik, der Geschäftsführer der KFIU organisierte eine Versammlung, bei welcher über aktuelle Regulierungsmaßnahmen im Land gesprochen wurde. Die strengen Maßnahmen sollen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Korea vorgehen. Geun-iks Absichten gehen in die gleiche Richtung, wie die im Februar von der Regierungseinheit getroffenen politischen Richtlinien, welche gegen Kryptowährungsbörsen und ICOs im Land vorgehen. Geun-ik schlug ebenfalls striktere Richtlinien sowohl für Geschäftsbanken, als auch für unabhängige Finanzdienstleister vor.
Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung
Die KFIU beschloss bei der Versammlung, Kryptowährungen in ihre Initiative gegen Geldwäsche und die Know Your Customer (KYC) Initiative (Legitimationsprüfung von Neukunden) aufzunehmen. Ein weiteres Thema der Versammlung war die Vorlage eines Gesetzesentwurfs im südkoreanischen Kongress, welcher den lokalen Finanzbehörden das Mandat erteilen würde, die Nutzer von herkömmlichen Bankkonten und Kryptowährungen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs und im Rahmen des Gesetzes auf eine transparente Art und Weise zu überwachen.
Ein Sprecher der KFIU äußerte sich zu den aktuellen Entwicklungen des Landes. Er ist der Meinung, dass das geltende Recht eindeutig bei der Verhinderung von Geldwäsche in der Kryptobörse angrenzt, weil verdächtige Transaktionen von den Behörden ausschließlich über Banken erkennbar sind. Wenn der Gesetzesentwurf der Demokratischen Partei Koreas verabschiedet wird, werden lokale Behörden in der Lage sein, gleiche Vorschriften für Kryptobörsen zu setzen, wie sie für Geschäftsbanken gelten.
Darauf haben die Händler gewartet
Händler warten schon lange auf die voraussichtlich zu erwartenden Auswirkungen, welche eintreten werden, wenn der Gesetzesentwurf verabschiedet wird. Kryptowährungen würden von den Beamten des Landes als eine legale Investitionsform anerkannt und würden die Zahlung von Waren und Dienstleistungen vereinfachen. Doch die Auswirkungen der Anti-Geldwäsche-Regulierungen in der Kryptowährungsbörse und die Implementierung des KYC-Verfahrens wären nicht nur in der koreanischen Industrie, sondern auch weltweit zu spüren.
Südkorea nimmt gegenüber anderen Nationen eine Vorreiterrolle ein, was die Regulierungsmaßnahmen für die Kryptowährungsbörse und die ICO betrifft. Das Land, welches die Entscheidung Koreas vermutlich besonders aufmerksam verfolgt, sind die USA. Von der Börsenaufsichtsbehörde der USA hat es bislang noch keine klaren Anweisungen zum Umgang mit Kryptowährungen, der Börse und ICOs gegeben.
Die Anerkennung der Kryptowährungsbranche als ein ordnungsgemäß regulierter Finanzmarkt wird nicht nur für den globalen Markt von Vorteil sein, sondern auch die allgemeine Akzeptanz von digitalen Währungen vorantreiben. Seit Anfang 2017 wurde bereits eine beachtliche Summe in den Kryptowährungsmarkt investiert, was es der Kryptowährung ermöglichte, sich zu einem aufstrebenden Anlagemarkt zu entwickeln und bedeutende Banken wie die JPMorgan Chase und die Goldman Sachs zu überzeugen, welche hohe Summen investieren, um in den Markt einzutreten.
Südkorea soll bargeldlos werden
Bereits 2016 hatte die südkoreanische Zentralbank, die Bank of Korea (BOK) öffentlich gemacht, dass sie das Bargeld abschaffen wolle. Zuvor war es bereits möglich, das Rückgeld seines Einkaufes statt bar als Kleingeld in Form von Guthaben auf einer Prepaid-Karte zu erhalten. Seit April 2017 gab es mehrere Projekte der BOK, wobei Kunden ausgewählter Geschäfte Geld auf eine Prepaid-Karte laden konnten, um mit dieser in den Geschäften zu zahlen. Bereits Ende des letzten Jahres hatte die Goto Mall in der Hauptstadt Seoul die Bezahlmöglichkeit mit digitaler Währung eingeführt.
Die BOK sieht den Vorteil einer bargeldlosen Gesellschaft vor allem in den Vorteilen, die sich den Kunden bieten und Kaufvorgänge leichter gestalten sollen. Aber auch die Senkung der Produktionskosten physikalischer Währung sei ein ausschlaggebender Punkt. Die Regierung sieht hierin aber vor allem auch die Möglichkeit, die Schattenwirtschaft einzuschränken.