Die autonome südkoreanische Insel Jeju will Blockchain-Projekte fördern
Die südkoreanische Insel Jeju schlägt einen Plan vor, welcher vorsieht, ein Hafen für Blockchain-Projekte zu werden. Anders als auf dem Festland, wo seit September 2017 ein Verbot für Initial Coin Offerings (ICOs) verhängt wurde, sollen ICOs in der autonomen Provinz erlaubt werden.
Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins JoongAng Daily am Montag, hat der Regierungschef der Insel Jeju offiziell vorgeschlagen, dass die Zentralregierung Südkoreas die Insel als eine besondere Zone für Blockchain und Kryptowährungen anerkennen würde, um ein Drehkreuz für die Blockchain-Branche zu werden.
Der Regierungschef von Jeju Island, Won Hee-ryong, machte den Vorschlag während eines Treffens mit hochrangigen Regierungsbeamten, darunter auch Kim Dong-yeon, Koreas Finanzminister und stellvertretender Premierminister für Wirtschaft sowie andere politische Entscheidungsträger.
Man will Blockchain- und Krypto-Unternehmen den Weg ebnen
Die Insel Jeju ist die größte Insel vor der Küste der koreanischen Halbinsel und auch die beliebteste Ferieninsel des Landes. Die autonome Provinz liegt etwas mehr als 400 Kilometer südlich von Seoul und wird mehrheitlich von einheimischen Touristen besucht.
Regierungschef Won wies darauf hin, dass durch die Möglichkeit, dass Start-ups in Jeju ICOs abhalten können, sich die Insel zu einem attraktiven Ziel für inländische Krypto-Start-ups entwickeln würde. Unternehmer, die innovative Projekte durchführen möchten, können ihre Mittel dann mittels Kryptowährungen beschaffen.
Darüber hinaus erklärte der Regierungsbeamte, dass man Blockchain- und Krypto-Unternehmen den Weg ebnen sollte und keine lähmende Beschränkungen fördern sollte, damit Korea eine führende Position im globalen Blockchain-Markt einnehmen kann.
Berichten zufolge, äußerte Won während des Treffens, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, Kosten zu senken, stabile Transaktionen zu ermöglichen und das grundlegende Ökosystem der Internetplattformen zu verändern.
Südkoreas ICO-Verbot bald wieder ungültig?
Ob die Zentralregierung ihre Haltung zu Kryptowährungen lockert, bleibt abzuwarten. Die Provinz Jeju konnte jedoch bereits von einem weitgehend regulierungsfreien Ansatz profitieren, welcher den Tourismus und die Wirtschaft auf der Insel fördert. Die Provinzregierung plant außerdem derzeit eine Abteilung, die sich der Entwicklung der Blockchain-Industrie auf der Insel widmet.
Inzwischen beschleunigen die Gesetzgeber auf dem südkoreanischen Festland auch die Gesetzgebung zur Regulierung des Kryptowährungssektors und arbeiten am derzeit geltenden Verbot, um ICOs wieder zu legalisieren.
Vor Kurzem kündigte Südkorea an, dass im nächsten Jahr rund 3,85 Milliarden Euro unter anderem in Blockchain-Projekte investiert werden. Die Regierung entschied, dass diese Summe in Blockchain-, Big Data und künstliche Intelligenz (KI)-Projekte gesteckt werden, um einen Innovationswachstum zu beschleunigen.