UBS: Bitcoin kann nicht alle Kriterien erfüllen, um als Geld zu gelten
Die Großbank UBS aus der Schweiz hält es für möglich, dass virtuelle Währungen wie der Bitcoin dem US-Dollar Konkurrenz machen. Insbesondere dann, wenn sich der Bitcoin-Kurs entsprechend entwickelt. Bislang zeigt der Bitcoin-Kurs jedoch wenig Stabilität auf und schwankt stark.
Um auf das Niveau des US-Dollars zu kommen, müsste sich der Bitcoin in der Region von 216.000 US-Dollar bewegen, wie Joni Teves von der UBS einschätzt. Untersuchungen nach, ist der Bitcoin in seiner derzeitigen Form zu instabil und auch zu begrenzt, um es mit globalen Transaktionen aufnehmen zu können oder eine Mainstream-Assetklasse zu werden. Bitcoin kann nicht alle Kriterien erfüllen, um als Geld zu gelten. Insbesondere nicht wegen der mangelnden Preisstabilität.
Bitcoin kann großes Transaktionsvolumen schlichtweg nicht handeln
Analysen der Preisentwicklung des Bitcoins zufolge, kommt Teves zu dem Schluss, dass 70 Prozent der Preisschwankungen das Ergebnis eines impulsartigen, spekulativen Interesses an der Kryptowährung seien. Dadurch wird die Kryptowährung anfällig für große Marktbewegungen. Dass Bitcoin nicht von der breiten Masse adaptiert wird, liegt am Problem der mangelnden Skalierbarkeit. Bitcoin kann das große Transaktionsvolumen schlichtweg nicht handeln. Bislang sind die Lösungen der Entwickler für dieses Problem nicht ausreichend.
Doch dies sind keine Neuigkeiten. Die UBS äußerte sich bereits im Oktober vergangenen Jahres skeptisch bezüglich Kryptowährungen und ihrer Tauglichkeit als Währung. Damals äußerte man, dass Währungen zwei Anforderungen zu erfüllen haben, welche jedoch Kryptowährungen nicht erfüllen können: Zum einen versagen Bitcoin & Co. darin, als Tauschmittel zu dienen. Daran ist vor allem die Volatilität Schuld, die zum Problem wird, wenn es um das Bezahlen von Steuern geht.
Unternehmen würde ein großer Verlust drohen
Theoretisch wäre es möglich, dass ein Unternehmen seine Waren in Kryptowährungen bezahlen lässt, jedoch müsste es die Lohn- und Umsatzsteuer und die Körperschaftssteuer in staatlicher Währung zahlen. Damit würde das Unternehmen ein Wechselkursrisiko eingehen. Dem Unternehmen würde ein großer Verlust drohen, wenn die von der Regierung unterstützte Währung gegenüber der digitalen Währung an Wert gewinnt. Ähnlich wäre dies beim Begleichen der Personalkosten. Die meisten Angestellten würden es wohl nicht akzeptieren, ein Wechselkursrisiko einzugehen, wenn das Unternehmen dies erwarten würde.
Der schwankende Kurs von digitalen Währungen ist ein weiterer Grund, warum diese sich nicht als Wertaufbewahrungsmittel eignen. Der UBS-Bericht legt nahe, dass ohne Zentralbank keine Preisstabilität gewährleistet werden kann.
Aufgeschlossen gegenüber der Blockchain-Technologie
Die UBS zeigt sich allerdings gegenüber der den Kryptowährungen zugrunde liegenden Blockchain-Technologie aufgeschlossen und sieht darin eine tolle Möglichkeit, Banken effizienter zu machen und Kosten einzusparen.
Der Schweizer Kanton Zug, welcher auch als „Crypto Valley“ bekannt ist, möchte die Entwicklung der Blockchain-Technologie anführen. Die im Jahr 2017 entstandene Crypto Valley Association (CVA) arbeitet mit Start-ups zusammen und hat bereits viel investiert, um neue Projekte in die Schweiz zu bringen. 2017 war das Jahr der ICOs in der Schweiz. Mittlerweile hat die CVA Kunden aus verschiedenen Branchen und aus der ganzen Welt und organisiert Treffen, veranstaltet Events und setzt stark auf Forschung. Für die Zukunft ist die Herausgabe eines Verhaltenskodex geplant, der Richtlinien für die Durchführung von und der Beteiligung an ICOs bietet und dadurch mehr Stabilität gewährleisten soll. Man will Expertise über das Thema ICOs und Krypto-Vermögenswerte aufbauen, um im Auftrag Unternehmen zu prüfen.