Südkorea lockert Krypto-Regulierung
Seit 2017 steht Südkorea an der Spitze der Krypto-Industrie. Im Dezember des vergangenen Jahres hatten Geschäftsbanken rund 2 Milliarden US-Dollar in digitale Währungen investiert. Jedoch ist der Betrag des Krypto-Investments im Vergleich zu anderen Aktienmärkten nicht besonders groß. Hinsichtlich der Risiken, die lokale Institute bei den digitalen Assets eingehen, seien diese sogar unbedeutend, äußert die Zentralbank gegenüber lokalen Medien.
Große Auswirkungen auf den südkoreanischen Finanzmarkt seien von Krypto-Assets nicht zu erwarten – obwohl sich die Summe der Krypto-Einlagen in etwa bei 8% der Gesamtanlagen beläuft. Inklusive Aktien beträgt die Gesamtsumme 23. Milliarden US-Dollar. Nun gaben die Finanzbehörden in Südkorea bekannt, dass sie ihre Vorschriften für Krypto-Assets lockern möchten. Womöglich liegt die Motivation in der Planung der G20-Staaten begründet, welche gemeinsame Steuerstandards für digitale Währungen festlegen möchten.
Noch bis vor Kurzem gab es starke Reguationen
In der Vergangenheit wurde die Krypto-Industrie sehr stark reguliert. Noch Ende des Jahres 2017 verbot die Regierung Südkoreas ICOs. Seit Ende April diskutiert man wieder über die Legalisierung von ICOs. Ein Grund für die Aufhebung des Verbots ist die Behinderung der südkoreanischen Krypto-Industrie. Viele Unternehmen sahen sich gezwungen, ihre ICOs im Ausland zu halten. Außerdem wurde der Plan, die vierte industrielle Revolution anzuführen, welche von Blockchain-Initiativen angetrieben wird, öffentlich gemacht. Wobei virtuelle Währungen im digitalen Vermögenshandelsmarkt nicht von Blockchains getrennt werden können.
Im Mai begann die Zentralbank Südkoreas, die Nutzung von virtueller Währung zu erforschen. Ziel der Regierung ist es, bis 2020 eine bargeldlose Gesellschaft zu erreichen, um mehr Kundenfreundlichkeit zu schaffen und die Kosten für die Herstellung physischer Währung zu reduzieren. Doch in Hinblick auf mögliche Betrüger und den daraus resultierenden Gefahren für Anleger, behält die Regierung eine negative Haltung gegenüber ICOs.
Bitcoin verleitet zu illegalen Aktivitäten
Im Dezember 2017 wurde der anonyme Handel an lokalen Börsen verboten, was bedeutet, dass wenn die Bankdaten nicht mit den Angaben übereinstimmen, die man bei der Börse angibt, kann man nicht mit digitalen Währungen handeln. Hinzu kam, dass der Premierminister Südkoreas erklärte, dass Bitcoin Kinder zu illegalen Aktivitäten verleiten könnte und Minderjährige und Ausländer vom Handel ausschließ.
Im März 2018 wurde Regierungsmitarbeitern verboten, Kryptowährungen zu besitzen oder damit zu handeln. Und als öffentlich wurde, dass der Bitcoin-Handel komplett verboten werden sollte, war die Panik groß. Wenig später wurde dies jedoch vom südkoreanischen Präsidenten dementiert.
Mehr mehr Verständnis für digitale Währungen
Die Financial Services Commission (FSC) hat nun ihre Richtlinien bezüglich der Krypto-Börsen bearbeitet. Womöglich weil man nun mehr Verständnis für digitale Währungen hat. Die Regulierungsbehörde sei grundsätzlich nicht gegen digitale Währungen, äußert ein Mitarbeiter der FSC. Die Regeln für verstärkte Maßnahmen um Geldwäsche und illegale Aktivitäten zu verhindern, sollen nun bearbeitet werden.
Know-Your-Customer-Prozesse und Anti-Geldwäsche-Richtlinien sollen virtuelle Währungen in erster Linie sicherer machen. Wenn diese nicht korrekt reguliert werden, kann die Folge sein, dass der Markt manipuliert wird und der Kurs starken Schwankungen unterliegt. Diese Risiken hindern institutionelle Investoren daran, aktiv zu werden. Besser sollte man eine Lösung dafür finden, wie man Krypto-Assets richtig, aber mit Vorsicht regulieren kann. Eine neue Ausrichtung der Richtlinien ist aber eine Herausforderung und noch nicht in Sicht, sondern benötigt noch Bearbeitung und den gewissen Feinschliff. Um diese Aufgabe zu bewältigen, will Südkorea mit den G20-Staaten zusammenarbeiten.