WhatsApp ermöglicht Senden und Empfangen von Kryptowährungen
Der Bot Lite.IM ermöglicht mit dem Messaging-Dienst WhatsApp Kryptowährungen zu senden und zu empfangen. Auf diesem Weg findet der Bitcoin in den Mainstream. Dies ist wohl ganz im Sinne der Erschaffer von Lite.IM. Hierbei spielt sich alles in einem Chatfenster ab: Von der Wallet-Erstellung über die Verwaltung der Digitalwährungen bis zum Export der Private Keys.
Man kann derzeit zwischen Englisch und Spanisch auswählen. Anschließend folgt die Passworterstellung. An diesem Punkt ist Vertrauen gefragt, dass tatsächlich keiner des Lite-IM-Teams Einsicht in den Chat-Verlauf haben kann und die Leistung wirklich verschlüsselt ist. Hat man das Passwort erstellt, geht es bereits los und man kann seine Wallet befüllen.
Wurde die Transaktion vom Netzwerk bestätigt, erhält man vom Bot den Link zur Transaktion in einem Blockchain-Explorer. Aktuell sind es Bitcoin, Litecoin, Ether und der Zulu Token, die von Lite.IM unterstützt werden. Der Versand der Kryptowährungen erfolgt ebenfalls innerhalb des Chats. Hierfür sind die Angabe des zuvor festgelegten Passworts und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erforderlich. Es wird eine Bestätigungs-PIN vom Bot abgefragt, die per SMS versendet wird.
Toller Einstieg in die Krypto-Welt
Man kann die Transaktion nach Wunsch entweder mit einer Wallet-Adresse für die jeweilige Digitalwährung, mit einer E-Mail-Adresse, die bei Lite.IM registriert ist oder einer Telefonnummer empfangen. Wer Zweifel daran hegt, dass trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und 2FA keine 100-prozentige Sicherheit geboten ist, hat die Möglichkeit, seinen Private Key und/oder seine Seedphrase aus WhatsApp zu exportierten. Hier werden ebenfalls eine 2F-Authentifizierung und die Angabe des Passworts fällig.
Wer neu in der Krypto-Welt ist und vertrauter im Umgang mit WhatsApp ist als etwa mit einer Hardware-Wallet, dürfte mit der App einen guten Einstieg finden. Außerdem kann man Freunde mittels Referral-Links einladen und sich somit zusätzliche Bitcoin verdienen. Wer größere Summen zu verwalten hat, braucht wohl auch ein wenig Vertrauen in Lite.IM. Doch Lite.IM hat großes Potenzial für die Adaption von Kryptowährungen und ist nicht nur eine kleine Spielerei. Der Bot wird eine sichere Verwahrung der Coins per Cold Storage wohl nicht ersetzen können, ist aber sehr wahrscheinlich als Konkurrenz des erwarteten Facebook Coin zu sehen.
Interesse an Stable Coins steigt
Das Interesse von Unternehmen an Stable Coins wird immer größer. Und Stablecoins, die von großen Unternehmen entwickelt und herausgebracht werden, könnten erhebliche Auswirkungen auf die weltweite Zahlungs- und Kryptoindustrie haben. Nichtfinanzielle Unternehmen wie Facebook sind wahrscheinlich weniger risikoscheu als herkömmliche Finanzunternehmen, wodurch ihr Anreiz größer ist, die Zahlungsindustrie zu stören.
Zudem verfügen sie über die Fähigkeit, schneller und skalierbarer zu handeln. Solche Unternehmen können infolgedessen dazu beitragen, in der Zukunft wichtige Wachstumstreiber sowohl für die globale Zahlungs- als auch für die Digital Asset-Industrie zu sein.
Doch die Stablecoins der Großunternehmen weisen auch Mängel auf, da es eine zentrale Instanz geben wird, die den Facebook-Coin entwickelt und kontrolliert. Dies liegt nicht im Grundgedanken der Blockchain-Technologie. Damit wird das Hauptbuch nicht (sicher) unveränderlich sein.
Nutzer sind zudem dazu verpflichtet, ihre Facebook Coin-Wallet mit ihrer Facebook-Identität zu verknüpfen, um sämtliche Transaktionen von Facebook einfach nachvollziehbar zu machen. Doch noch ist nicht entschlossen, wie der Facebook-Coin entwickelt wird. Ob er privat, mit einer zentralen Instanz, privat ohne zentrale Instanz oder öffentlich mit einer zentralen Instanz oder doch öffentlich ohne zentrale Instanz realisiert wird.