Web 3.0: Die Vision vom dezentralen Internet und mehr Datenkontrolle
„Web 2.0“ ist ein Schlagwort, das für eine Reihe interaktiver Elemente des Word Wide Webs steht. Das Web 2.0 bezeichnet die zweite Generation des Internets und stützt verschiedenste neue Technologien. Der Begriff bezieht sich vor allem auf den Übergang vom Schreib- und Lese-Web zum Web mit nutzergenerierten Inhalten und zum Cloud-Computing.
Verantwortlich für die Entwicklungen vom Web 1.0 zum Web 2.0 waren verschiedene technische Entwicklungen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung schnellerer Internetverbindungen, neuer Webprogrammier-Technologien und leistungsfähigerer Hardware machten es möglich, Websites interaktiver zu gestalten und schnellere Reaktionen zu ermöglichen. Damit kam Anfang der 2000-er Jahre ein neues Phänomen auf: User-generated Content.
Das Web 2.0 wird abgelöst
Ähnlich wie beim Fernsehen war eine Kommunikation zwischen den Content-Produzenten und den Konsumenten im Web 1.0 quasi nicht vorhanden. Das Web 2.0 hingegen bietet mehrere Wege, die Nutzer miteinzubeziehen. Zudem vergrößerte sich der Horizont der Verbreitung von Inhalten ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Blogs und Videoportale wie YouTube bieten grenzenlose Möglichkeiten Inhalte zu verbreiten.
Und nun soll auch das Web 2.0 revolutioniert und abgelöst werden, wenn man Visionären wie dem erfolgreichen Blockchain-Unternehmer Matteo Gianpietro Zago glaubt. Noch schreitet der Prozess Blockchain-basierter Innovationen der Unternehmen langsam und vom Mainstream unbemerkt voran. Doch wir bewegen uns sicher in die Richtung eines Blockchain-Internets – dem Web 3.0.
Das Web 2.0 zeigt Schwachstellen auf
Matteo Gianpietro Zago ist der Vorsitzende der Internet of Blockchain Foundation, deren Ziel es ist, Blockchain-basierte Start-ups zu unterstützen und zu fördern. Er ist fest davon überzeugt, dass das Web 3.0 das Internet der Blockchain-Technologie sein wird. Unser aktuelles Web zeigt eine große Schwachstelle auf: Die Zentralisierung der wichtigsten Web-Funktionen bei wenigen großen Konzernen, die derzeit den Mittelpunkt im ökonomischen System bilden.
Beispielsweise verfügen diese über jegliche Informationen, welche in einer Cloud gespeichert sind, da diese auf immensen Server-Farmen von Amazon oder Google gespeichert sind. Unternehmen wie Facebook sammeln reihenweise Daten ihrer Nutzer und machen mit den sensiblen und persönlichen Daten ein großes Geschäft, indem Daten zum Konsumverhalten an Höchstbietende verkauft wird. Unter anderem ist hier Google ein Kandidat. Indem Algorithmen zum Einsatz kommen, werden die Suchergebnisse kontrolliert.
Groß-Unternehmen und Regierungen besitzen nicht mehr die Macht
Der Blockchain-Unternehmer Matteo Gianpietro Zago glaubt, dass das Web 3.0 eine große Veränderung diesbezüglich bringen wird. Anders als das derzeitige Web wird das Web 3.0 über keine zentralen Kontrollpunkte verfügen. Es wird keine Groß-Unternehmen und Regierungen mehr geben, die die Macht besitzen, Daten von Einzelpersonen zu kontrollieren oder gar die Macht dazu haben, den Zugriff auf Homepages einzuschränken.
Auch wird es keine groß angelegten Hacks geben. Schlichtweg aus dem Grund, dass es Hackern nicht mehr ausreichen wird, zentrale Knotenpunkte zu knacken. Außerdem wird es nicht mehr nur einige wenige Finanzzentren des Internets in Form von Großkonzernen geben, sondern vielfältige Optionen, User an digital erwirtschafteten Gewinnen zu beteiligen.
Diese Neuerungen sind laut Zago aufgrund der Innovation in der Blockchain-Branche zu erwarten. Viele Blockchain-basierte Entwicklungen bieten eine echte dezentrale Alternative.
Dezentrale Informationsspeicherung
Zur Datenspeicherung würden anstelle von Google Drive oder der Dropbox Blockchain-basierte Systeme von Unternehmen angewandt werden, um Informationen dezentral zu speichern. Daten würden dann nicht mehr auf großen Servern liegen, sondern unter Kontrolle der Nutzer bleiben, indem diese auf kleineren und mehreren Servern und Computern verteilt werden.
Auch in den Bereichen Social Media, Messaging, Video-Streaming und Bankenwesen würden zentralisierte Kontrollinstanzen von dezentralen Systemen abgelöst werden und mehr Kontrolle über die eigenen Daten ermöglichen.
Die Visionen von Zago und auch anderen Visionären lassen Vorfreude auf die Zukunft des Internets aufkommen. Doch es ist auch klar, dass die Big Player Google oder Facebook nicht ohne Weiteres ihre Macht abgeben werden und auf die Dezentralisierung reagieren werden.