CopPay und Samsung arbeiten nun doch nicht zusammen
Es ist wohl noch ein langer Weg, bis sich digitale Währungen wie Bitcoin, Ripple und Co. als ein von der breiten Öffentlichkeit anerkanntes Zahlungsmittel durchgesetzt haben werden. Die erst vor kurzem veröffentlichte Ankündigung, dass der Elektronikkonzern Samsung Kryptowährungen akzeptiert, hat sich leider nicht bestätigt. Zunächst wurde groß angekündigt, dass man seinen Samsung-Fernseher, -Laptop, -Smartphone etc. künftig mit Bitcoin, Litecoin, Ethereum, Ripple und Dash kaufen kann. Auch, dass virtuelle Bezahlmethoden einen grundsätzlichen Aufschwung erleben würden und man zukünftig im Einzelhandel und in Restaurants digital bezahlen könnte, wurde angepriesen.
Mittlerweile wurde der Post auf Medium gelöscht, in dem der Zahlungsanbieter CopPay aus Südkorea verkündet, dass man in einigen Geschäften von Samsung im Baltikum nun mit fünf verschiedenen Kryptowährungen zahlen kann. Auch auf den Internetseiten von Samsung solle dies bald möglich sein, hieß es in der Mitteilung. Nun dementierte Samsung die Bekanntmachung, es handele sich hierbei nur um ein Gerücht, welches nicht wahr ist, schrieb ein Samsung-Sprecher in einer E-Mail an Hard Fork.
Alles nur eine PR-Aktion?
Stimmen wurden laut, die CopPay ein Täuschungsmanöver unterstellen, da der Name des Unternehmens vorher nur Insidern bekannt gewesen sei. Momentan verfüge das Unternehmen auch nur über 31 Kooperationspartner in Estland, Latvia, Litauen und Portugal. Die Kooperation mit Samsung hätte hier einen Aufschwung bedeutet. Nachdem viele Kryoptomagazine nun groß von der Zusammenarbeit CopPays mit Samsung berichteten, dürfte sich der Bekanntheitsgrad wohl erhöht haben haben. Es wird vermutet, dass es sich um eine PR-Aktion von CoPay gehandelt haben könnte.
Ina Samovich, CEO von CopPay, veröffentlichte nun eine Stellungnahme auf Medium. Sie bestreitet, dass jemals eine Zusammenarbeit mit Samsung angekündigt wurde. Es wurde lediglich die Möglichkeit angepriesen, Produkte von Samsung mit Kryptowährungen bezahlen zu können. Verträge diesbezüglich seien mit Samsung bereits aufgesetzt worden. Man hätte nach Aussagen Samovichs mit der PR-Abteilung von Samsung an einer gemeinsamen Pressemitteilung gearbeitet.
CopPay ist unschuldig, dafür gibt es Beweise
Zwei Fotos sollen beweisen, dass CopPay in den teilnehmenden Geschäften bereits entsprechende „Payment Gates“ geöffnet hatte. Auf den Fotos ist zu sehen, dass ein CopPay-Aufkleber auf der Rückseite eines Kassenmonitors angebracht wurde, direkt neben einem MasterCard- und VISA-Sticker. Auf dem zweiten Bild ist ein Bildschirm einer Kasse zu sehen, auf dem die CopPay-Benutzeroberfläche erscheint. In der Stellungnahme heißt es außerdem, dass CopPay diese Beweise auch dem Gericht vorlegen könnte, falls das Unternehmen angeklagt werden sollte.
Das Projekt wurde wohl im Voraus nicht mit den Samsung Headquarters abgesprochen. Nachdem Samsung die Zusammenarbeit offiziell dementierte, soll der beteiligte Reseller die Bezahloption mit digitalen Währungen wieder entfernt haben.
Doch Samsung ist in der Krypto-Branche nicht völlig unbekannt. Im Januar kündigte Samsung an, dass der Elektronikkonzern mit der Herstellung von Chips in die Krypto-Mining-Branche einsteigt, da die Nachfrage nach Miningchips immer weiter steigt. Im ersten Quartal 2018 konnten Betriebsergebnisse um 58 Prozent gegenüber 2017 gesteigert werden. Zum Teil wurden diese durch die Nachfrage nach Kryptowährungs-Mining-Chips angetrieben werden.